„Entwicklungstendenzen der Systematischen Theologie in den USA“, in: Michael Welker, Gerhard Sauter (Hg.), Verkündigung und Forschung 38 (1993): Systematische Theologie in den USA, 20-35.

Nur unter extremen Bedingungen entwickelt sich ein komplexes Gebilde wie das theologische Lehr- und Ausbildungssystem eines in vieler Hinsicht so hochentwickelten Landes, wie die USA es sind, in nur wenige bestimmbare Richtungen, geschweige denn in nur in eine Richtung. Eine Suche nach “Antriebskräften und Entwicklungstendenzen” dieses Gebildes muß also notgedrungen hochgradig selektiv und divinatorisch verfahren. Sie muß sich vor allem der Bezugsgesichtspunkte, des Rahmens, in dem beobachtet, des Maßes, an dem gemessen wird, bewußt werden. Was wird als “normal”, “unauffällig”, “statisch” unterstellt, was wird als “Kontinuität”, “Stetigkeit”, “Folgerichtigkeit” gesetzt? Mit der Veränderung der Ausgangsperspektiven verändert sich nicht nur die Wertung, sondern schon die Wahrnehmung des Gegenstandes, seiner Bewegungs- und Entwicklungsrichtung.