Predigt am 2. Advent 2008 im Universitätsgottesdienst in der Peterskirche zu Heidelberg
Text: Lukas 21, 25-33

Was für ein Thema, liebe Gemeinde: das Kommen des Menschensohnes am Ende der Zeiten! Müssen wir uns das zumuten, gerade in der Adventszeit, in der Zeit der reinen Vorfreude auf

die Geburt des Kindes in der Krippe, in der Zeit der Vorfreude auf das Kommen des Königs der Liebe und der Gewaltlosigkeit?

  • Wir sollen als Theologen (und Theologinnen) von Gott reden.
  • Wir sind aber Menschen, und können als solche nicht von Gott reden.
  • Wir sollen beides, unser Sollen und unser Nicht-Können wissen, und eben damit Gott die Ehre geben.

An diese Worte Karl Barths über die Bedrängnis der Theologie musste ich denken, als ich mich mit dem Predigttext des heutigen Sonntags zu befassen begann. Kosmische Katastrophen, Weltuntergangsstimmung, große Angst – und doch: Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht! Die sogenannte Naherwartung des Reiches Gottes wird den Menschen zugesagt: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft! Aber ist diese Zusage nicht seit 2000 Jahren Generation für Generation enttäuscht worden?