Predigt in der Peterskirche zu Heidelberg, am 4. Advent, 18. Dezember 2011
Text: 2. Korinther 1, 18-22

 

Gott ist treu, Gott ist zuverlässig, er ist wahrhaftig und fest. Auf Gott können wir vertrauen, Gott schenkt uns Trost und innere Festigkeit. Wenn Gott aber nicht treu wäre, nicht zuverlässig, wahrhaftig und fest – wer wäre es dann im Himmel und auf Erden? Ein Gott, auf den wir nicht vertrauen können – das kann doch nur ein Götze oder ein Dämon sein! Das alles sagt sich leicht dahin, liebe Gemeinde. Aber entspricht dem unser Glaube an den treuen Gott, unser Vertrauen auf ihn?

Gott ist treu. Doch an vielen Krankenbetten, an vielen Sterbebetten wird diese Zusage in Frage gestellt. Wie konnte Gott, wie kann Gott das zulassen? Tödliche Erkrankungen, schlimme

Unfälle, Naturkatastrophen, tiefe Enttäuschungen und Zerwürfnisse zwischen Menschen – wo ist da der treue Gott? Solche Erfahrungen führen dazu, dass Menschen sagen: „Ich habe zu Gott gerufen in meiner Not, aber er hat mich nicht erhört. So habe ich das Vertrauen zu Gott, den Glauben an ihn verloren.“ Der treue Gott ist nichts als eine religiöse Illusion!

Gott ist treu. Gilt diese Aussage also nur für die guten, für die möglichst stetig aufsteigenden Phasen unseres Lebens? – Was sagt Paulus dazu?