„Evangelisch sein am Beginn des dritten Jahrtausends“, in: Helmut A. Müller (Hg.), Der Bildung ein Haus. Zwanzig Jahre Hospitalhof Stuttgart und Evangelisches Bildungswerk, Stuttgart: Edition Hospitalhof, 2000, 133-141.
Mit den „Sola-Formeln“ haben die Reformatoren die evangelische Identität verteidigt. Sie haben den Anspruch erhoben, damit Zeugen und Verteidiger der wahrhaftigen christlichen Identität, des wahren christlichen Glaubens und der Gottes Willen gemäßen christlichen Kirche zu sein. Sie haben beansprucht, Zeugen zu sein: das heißt, nach bestem Wissen und Gewissen für die wahrhaftige christliche Identität, den wahren christlichen Glauben und die Gottes Willen gemäße christliche Kirche einzustehen. „Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und durch offenbare Vernunftgründe überwunden werde, so bin ich überwunden und mein Gewissen ist gefangen in Gottes Worten!“ So sah sich Martin Luther vor Kaiser und Reich als ein evangelischer Zeuge und Verteidiger des wahren Glaubens festgelegt. Die „Sola-Formeln“ zeigen an, worin evangelische Christen sich zu Zeiten der Reformation gebunden, überwunden, gefangen und festgelegt sahen.