„Die autonome Person der europäischen Moderne und die Konstitution der Person aus Glauben“, in: M. Roth u. K. Horstmann (Hg.), Glauben – Lieben – Hoffen. Theologische Einsichten und Aufgaben, FS Konrad Stock, Münster: Lit, 2001, 108-119.
Ein reduktionistische Verständnis von Glauben ist nach meinem Urteil dafür verantwortlich, daß viele Menschen heute den vagen und vieldeutigen Ausdruck „Spiritualität“ bevorzugen und eher der Behauptung zustimmen würden, die Spiritualität konstituiere die Person, als der Aussage, der Glaube konstituiert die Person. Demgegenüber werde ich ein Verständnis von „Glauben“ vorschlagen, das die berechtigten Anliegen aufnimmt, die emotionalen, affektiven und praktischen Dimensionen der Frömmigkeit im Konzept des Glaubens zu berücksichtigen, ohne aber dabei die konzentrierten und kognitiven Aspekte des persönlichen und gemeinsamen Gottesverhältnisses zu verlieren, was bei der Rede von „Spiritualität“ sehr leicht der Fall ist. Ich werde meine Ausführungen mit Überlegungen abschließen, unter welchen Bedingungen die theologische Behauptung überzeugen und fruchtbar werden könnte: Der Glaube konstituiert die Person.