„Zu welchem Gott sollen Kinder heute beten?“, in: Evangelische Theologie 71 (2011), 195-204.
Theologisch tiefe Gebete sind durch die Verherrlichung Gottes geprägt. Auch die Klage, ja der Hilferuf an Gott werden von der Doxologie umgriffen. Gebete lassen das Herz und die Seele in der Spannung von Gotteslob und Klage weit werden. Im 20. Jahrhundert fällt auch bei theologischen Klassikern ein struktureller Umbruch auf. Gott und Mensch werden im Gebet in einen Hell-Dunkel-Dual gebracht: Licht bei Gott – Dunkel bei den Menschen. Populäre Kindergebetsliteratur sucht diese Spannung abzubauen – mit einer Rhetorik voller Albernheiten und religiösem Geschwätz. Die Folge ist eine systematische geistliche Selbstverdummung.