Predigt in der Peterskirche zu Heidelberg, im Ökumenischen Gottesdienst am Sonntag Rogate, 10. Mai 2015
Text: 1 Timotheus 2,1-6
Da ist sie wieder, liebe Gemeinde, die beschwörende, geradezu narkotisierende Stimme des Johannes: Ich und der Vater sind eins; ich komme vom Vater; ich gehe zum Vater; der Vater ist bei mir; wer mich sieht, der sieht den Vater; der Vater liebt, ehrt und verherrlicht mich, so wie ich ihn liebe, ehre und verherrliche. Diese innergöttliche Gemeinschaft und Liebe zwischen mir und dem Vater aber ist offen. Sie ist offen für euch. Bleibt an mir. Haltet fest an meinem Wort. Liebt Gott und liebt einander, so wie Gott in der innergöttlichen Liebe liebt. Dann wird eure Freude vollkommen sein, dann findet ihr Trost, dann findet ihr Frieden.
Tiefgründig klingen diese Worte. Doch können sie uns wirklich erreichen? Wohin wollen sie uns führen? Wirken sie nicht auch dunkel, berauschend, geradezu Ratlosigkeit auslösend? Wie, bitte, kommen wir heran, wie kommen wir hinein in diese Gemeinschaft, diese Liebe? Wie gewinnen wir Anteil an dieser göttlichen Kraft, an diesem göttlichen Licht?