Universalität Gottes und Relativität der Welt. Theologische Kosmologie im Dialog mit dem amerikanischen Prozeßdenken nach Whitehead, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 1981;

zweite, um ein Sachregister erweiterte Auflage 1988.

Dieses Buch möchte dazu beitragen, der von Gott und den Menschen redenden Theologie wieder »die Welt« in den Blickkreis zu rücken. Das Vorhaben bedarf einer Vorbemerkung, da viele Theologen mit der Rede vom Menschen die Rede von der Welt bereits erfaßt und abgehandelt zu haben glauben.

Die christliche Theologie hat sich lange darauf spezialisiert, das Verhältnis von Gott und den Menschen in einer zweistelligen Relation darzustellen. Vor allem und grundlegend wurde dieses Verhältnis in einer Ich-Du-Korrelation zur Vorstellung gebracht. Ohne Zweifel hat die Theologie mit Hilfe dieser Denkfigur erfolgreich und effektiv gearbeitet: Die eine Figur bewährte sich nicht nur in der Darstellung des Verhältnisses von Gott und »dem Menschen«, sondern auch bei Gedanken über Gottes Selbstverhältnis und die innergöttlichen Beziehungen. Schließlich bot sie auch noch die Grundlage für Aussagen über den Themenbereich »Mensch und Mitmensch«.

Doch die vielseitige Verwendung dieser vieles vereinfachenden und auf diese Weise wirksamen Grundfigur war zugleich mit hohen Opfern verbunden. So hat sich die Theologie, indem sie diese Grundfigur verwendete, die Ausarbeitung und Fortentwicklung der Lehre vom Heiligen Geist teils erspart, teils verstellt. Die Ich-Du-Korrelation gab auf eine gleichsam primitive Weise schnell Antworten auf Fragen, die sonst das schwierige Bemühen um die Geheimnisse der Pneumatolo-gie erforderlich gemacht hätten.

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