„Anthropologie und Gottesbeziehung“, in: G. Linde u. a. (Hg.), Theologie zwischen Pragmatismus und Existenzdenken, FS Hermann Deuser, Marburg: Elwert, 2006, 257-269.
Das vorherrschende moderne anthropologische Paradigma konzentriert sich auf die selbstbewußte, freie, die Selbst- und Umgebungsorientierung in der Unterscheidung von „Selbstreferenz” und „Fremdreferenz” steuernde Subjektivität. Heute wird dieses Paradigma zusammen mit den Versuchen seiner religiösen Grundlegung und seinen moralphilosophischen Konnotationen von neuen Zugangsweisen zum Verständnis des Menschen in Natur- und Geisteswissenschaften in Frage gestellt und der Kritik unterworfen.
Im folgenden möchte ich dafür argumentieren, daß die Theologie nicht einfach auf seiten der neuen reduktionistischen Formen gegen die alten kämpfen sollte. Sie sollte vielmehr zunächst die integrative Kraft des typisch modernen Paradigmas theologischer und philosophischer Anthropologie würdigen. Dabei sollte sie aber an einer ,,Aufhebung”, einer Relativierung und Weiterentwicklung dieses Paradigmas arbeiten.