„Forum: Theologie in Lateinamerika. – Kein Spiel mit den Worten. Antwort auf eine Kritik“, in: Lutherische Monatshefte 17 (1978), 546 f.

Über die Selbstbezogenheit der europäischen Theologie wird Klage geführt. In Europa würden nicht die Keime der Entwicklung eines neuen theologischen Denkens erkannt, so hört man in den USA; die Theologen Europas seien einer akademischen Tradition verhaftet, die keine Aussicht auf historische Wirksamkeit mehr habe, so klingt es deutlich aus Lateinamerika. Bis vor kurzem schien es, als würden sich diese Stimmen verstärken. Es schien so, als sollte auf dem Wege der Kritik an den Darstellungsformen europäischen Denkens und im Streit um die Gewichtung theologischer Inhalte ein lange versäumter Dialog eingeklagt werden. Die hierzulande erkennbare zunehmende Bereitschaft, die Schriften zumindest lateinamerikanischer Theologen zur Kenntnis zu nehmen, bestärkte viele in der Erwartung, eine tiefgreifende Auseinandersetzung stehe bevor.